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Die Hüterin Midgards


Hej,
Dieses Buch ist ein wahrer Schatz. Es gibt nicht viele (Jugend)Bücher zum Thema Nordische Mythologie doch dieses hier gehört eindeutig zu denen davon, die man gelesen haben muss wenn man auch nur ein wenig Interesse für Fantasy und/oder Mythologie allgemein hat. Zu Beginn findet man sich vielleicht schwierig hinein, doch es wäre fatal sich davon abschrecken und somit dieses Buch entgehen zu lassen. Somit ist auch erklärt, weshalb ic
h dieses Buch beinah an einem Stück verschlungen haben (ich hätte es verschlungen, wäre es Zeitlich hingekommen, ihr versteht schon).
Steckbrief (ich finde das ist eine angemessene Bezeichnung :P)
Verlag: Sauerländer
Seitenanzahl: 384
Preis: 19,99€
(E-Book: 9,99€)
ISBN: 978-3411809226

Die Grundidee ist ja allgemein bekannt: Ein/e Auserwählte/r muss die Welt retten. Doch so wie es hier umgesetzt wird, vermischt mit neuen und wirklich originellen Ideen soll man hier definitiv keine Durchschnittsfantasy erwarten.
Es ist ein fantastischer Auftakt einer Trilogie, die ich mir in keinem Fall entgehen lassen werde.


Beginnen wir mit dem Cover
Es ist dunkel gestaltet und zeigt die unterirdische elbische Festung (was die Dunkelheit erklärt) und im Vordergrund eine junge Elbe, so wie man sich Elben vorstellt. Blass, spitzohrig, hübsches Kleid. Das mag wohl Svenya sein, obwohl ich sie zuerst für Yrr hielt, allerdings stimmte da die Haarfarbe im Endeffekt nicht, doch das ist auch nicht von belang. Man hat ja immer seine eigenen Vorstellung von den Protagonisten. Das Cover passt definitiv zu der Atmosphäre der Geschichte- Im Buchladen allerdings würde es mir womöglich nicht sofort ins Auge springen. Das liegt wohl zum einen an der dunklen Gestaltung, andererseits wirkt es auch ein wenig "unprofessionell" und würde in den ganzen Hochglanzeffekt-Hype Büchern schnell untergehen, was schade ist.

Inhalt
Die Waise Svenya muss in ihrem schon so einiges durchmachen. Von Heim zu Heim geschoben, wo sie aufs schlimmste misshandelt wurde, floh sie und lebt nun auf der Straße. Mit ungerechten Brotjobs hält sie sich eher schlecht als recht am Leben und kann sich keine Zukunft vorstellen außer von Tag zu Tag zu überleben und dem Jugendamt zu entkommen. Doch an ihrem 16 Geburtstag soll sich das ändern - grundlegend. Nachts wird sie von einem gigantischen Wolf verfolgt. Kurz darauf findet sie sich in einem Kampf zwischen unheimlichen Gestalten wieder, die so ganz und gar nicht menschlich sind. Ein Kampf, der sich um sie dreht – dort muss doch ein Irrtum vorliegen?Von der Gewinnerseite wird sie in eine Festung unter der Erde gebracht.
Karte im inneren des Buches (ich LIEEEBE Bücher mit Karten...)
Dort erfährt sie die Wahrheit:      
Die Lichtelben verloren vor 2000 Jahren den Krieg gegen die Dunkelelben unter dem finsteren Laurin, der nach absoluter Macht trachtet und die Heimat der Lichtelben überannt hat. Einige Lichtelben konnten sich aber durch ein geheimes Portal auf die Erde retten. Laurin möchte auch die Welt der Menschen versklaven. Und darum gilt es das nun weniger geheime, aber dafür einzige Portal zur Erde mit vereinten Kräften gegen seine Schergen zu verteidigen. Svenya ist eine Elbin. Doch auf ihr lastet ein Fluch. Sie darf nie fragen, woher sie wirklich stammt. Ansonsten verliert sie all ihre Macht. Und wenn das geschieht, ist ihr Volk wie auch die Welt der Menschen für immer verloren. Denn der Fluch ist gleichzeitig die Quelle ihrer Stärke und sie ist die mächtigste Lichtelbin, die es je gab.
Angband re-vsited by Stirzocular
Laurins uneinnehmbare Festung auf der Erde
Aber möchte sie das wirklich? Dieses Schicksal anzutreten; den Kampf, der immerzu ausgefochten, aber nie gewonnen werden kann, auszufechten, in dem sie unfreiwillig eine der größten Rollen spielt?Möchte sie dafür töten? Ist ein Leben mehr wert als ein anderes?      
Und schließlich kann sie niemandem trauen, denn ein neuer Freund wird sie verraten und ein anderer wird versuchen sie zu töten, sagt die Prophezeiung.
Laurin gegen Svenya

Der Stil und anderes
 Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzufinden, obwohl die ersten Seiten schon ein wenig schwierig waren und man mit den Namen leicht durcheinander kommen konnte, was sich aber dann auch wieder gibt. Der Schreibstil ist gut, verständlich, elegant und flüssig. Man wird mit der Zeit immer mehr an das Buch gefesselt und kann sich bis zum Schluss nur sehr schwer losreißen.  Manchmal klingen die Gespräche nur nicht ganz angemessen oder zu kindisch. Das tut dem Plot an sich zwar keinen Abbruch, aber es hat die Atmosphäre ein wenig zerstört.
                                                               
Die Idee
Ist ziemlich originell und hebt sich ziemlich vom Einheitsfantasy ab. Vielleicht klingt die Inhaltsangabe etwas durchschnittlicher, als beabsichtigt. Denn die Elben sind keine Elben die sich gänzlich von der Menschenwelt abschotten und so übernehmen sie nützliche Erfindungen wie Computer, Konsolen aber auf Maschinengewehre gerne. Diese Mischung aus altmodischem und modernen  ist teils ziemlich kurios, das man sich das Schmunzeln nicht verkneifen kann. Steampunk Elben.
Ab und an werden Aussprüche in der altnordischen Sprache eingeflochten, woran man merkt wie ähnlich diese Sprache doch der unseren ist. Das alles kombiniert ergibt einfach nur ein so tolles, nettes, schräges und spannendes Buch.
Schade, dass zu wenig auf die Hintergründe in der Mythologie eingegangen wird; die 9 Welten und Odin werden nur am Rande erwähnt. Das liegt möglicherweise daran, dass Svenya selber nicht zu viel wissen darf, aber etwas mehr Geschichte hätte man schon erwarten können.
Die neun Welten befinden sich im Geäst des Weltenbaums Yggdrasil;
Midgard ist die Erde

Die Charaktere

haben ihre Schwächen und handeln teilweise ziemlich unnachvollziehbar bzw. ihre Handlungen werden unpraktisch geschildert.
Svenya benimmt sich ziemlich kindisch und das obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste. Auch ihre Liebesbeziehung zu einer „gewissen Person“ (weil ich nicht spoilern möchte) lässt sich mir nicht ganz erschließen. Na gut, eigentlich überhaupt nicht. Zu Beginn kennen sich die beiden überhaupt nicht. Sie wird rot beim Anblick von jemand vollkommen anderem und dann sprechen plötzlich alles davon, dass sie und der Gewisse ein so tragisches Paar sind.
Manchmal haben mich auch diese „Pseudo Weisheiten“, die sich durch das ganze Buch ziehen ziemlich Wahnsinnug gemacht. Hätte man die anders formuliert und nicht so aufgezwungen klingen lassen wäre es gar nicht so aufgefallen.

Meine Meinung
Trotz kleiner Schwächen bei der Ausarbeitung der Charaktere möchte ich nur sagen, dass ich dieses Buch wirklich fantastisch fand und nicht viel mehr um den heißen Brei herumschreiben möchte.                                                      
Es ist ein märchenhaftes Fantasyabenteuer gemischt mit modernen Komponenten. Dieses Buch verdient so viel mehr Aufmerksamkeit. Es nimmt einen mit in eine fantastische Welt innerhalb dieser Welt. Ich liebe die Geschichte einfach. Ich konnte mir alles so gut vorstellen und hoffe schmerzlich, die Fortsetzungen bald in die Finger zu bekommen.
                                                                                                                            
Bewertung
4,5 von 5 Schneeflocken - denn ich habe nur kleine Schwächen zu beklagen ;)




Fazit
Fantastische Fantasy vom feinsten, für jeden der mal wieder eine gute, nicht 0815 Geschichte sucht – für Nicht-Fantasy-Fans könnte es dann allerdings doch zu fantastisch werden… Auch an alle anderen gebe ich eine Warnung heraus: Dieses Buch hat eine heimtückische Wirkung und fesselt seine Leser hinterrücks an die Seiten und…
Das hier ist eine ernstzunehmende Gefahr bei diesem Vertreter der Spezies "Buch"

Ivo Pala

Schon seit seiner Kindheit fasziniert ihn Fantasy und er verschlang Grimms Märchen und später auch Jules Verne regelerecht. Dabei ist er aber auch ein großer Freund von Krimis und Thrillern.
Nach seinem Studium in Volkswirtschaft kam er über diverse Umwege auf das Drehbuchschreiben und ist heute ein recht erfolgreicher deutscher Film- und Seriendrehbuchschreiber, z.B. von "Der Clown".  "Richtige" Roman schreibt er erst seit kurzem; bekannt sind davon u.A. "Die Lazarus Formel" wie auch seiner Elbenthal-Saga.
Alle drei Bände der Trilogie
Bis bald ^^
Gehabet euch wohl!


"Der Herr der Ringe" - Eine Reise nach Mittelerde

Mae Govannen (erneut aber diesmal passender)

Wie bereits angekündigt habe ich mich an Tolkien's Meisterwerk herangetraut und um ehrlich zu sein, war es nicht immer einfach.
Aber bevor wir zum eigentlichen Thema kommen: Was haltet ihr vom neuen Blogdesign? Ich habe lange mit mir gehadert und der Blog sieht immer noch so unprofessionell aus... Die Designtools spinnen bei mir irgendwie. Tipps und Ideen bitte in die Kommentare schreiben; ich wäre sehr dankbar.

Wie ihr aus der Überschrift sicherlich vermutet, wird es keine gewöhnliche Rezension, denn zum 'Herrn der Ringe' wurde eigentlich schon alles von irgendwem gesagt was zu sagen wäre aber meine Eindrücke sind sicherlich noch interessant.
Was bekannt ist, ist dass ich kein großer Fan von Fantasy Büchern bin. Darum die Frage wie ich zum 'Herrn der Ringe' gekommen bin. Es ist eine etwas längere Geschichte und ich habe den Umweg über die Filme genommen. Ich habe mich immer geweigert, sie anzuschauen aber irgendwie habe ich mich dann dazu aufgerafft, vor allem da 'Der Hobbit' nun in aller Munde war.
Die Filme waren großartig und nun bereue ich das Buch nicht vor den Filmen gesehen zu haben, was sich aber auch nicht mehr ändern lässt.

Ich habe die Neu-überarbeitete-neue-Übersetzung (oh, ich mag diesen Begriff) gelesen. Aber über die Übersetzungen reden wir lieber später.
Das ist ebenjene Gesamtausgabe aus dem Jahre 2012


Das Cover des 2en Bandes find ich am Besten
Verlag: Klett-Cotta
Seitenanzahl (alle 3 Bücher zusammen): 1568
Preis: 34,95€
(E-Book Format dieser Ausgabe nicht vorhanden)
ISBN: 978-3608939842

'Der Herr der Ringe' entführt den Leser in eine fantastische Welt voller Magie und Zauberrei - wenn er sich darauf einlässt. Denn das Buch und sein Stil halten einige Eigenheiten parat.
Es trägt nicht umsonst auch den Titel des Urvaters der modernen Fantasyliteratur.
Es ist nicht einfach ein Buch ~ ... es ist mehr.


Kurz was zum Aufbau
'Der Herr der Ringe' ist in jeder Ausgabe in 6 „Bücher“ aufgeteilt, die angeblich dem sogenannten Roten Buch der Westmark entnommen wurden und je in c.a. 9-11 Kapitel unterteilt sind - recht lange Kapitel mit 20-40 Seiten. Ich mag keine langen Kapitel aber bei 'Herr der Ringe' wäre es eine ziemliche Frechheit darüber zu klagen...
Tolkien gibt Frodos Memorien die u.A. im sogenannten Roten Buch der Westmark angegeben sind als die (fiktive?... wer weiß) Quelle seines Romans an
Diese 6 Bücher werden je nach Ausgabe (z.B. bei meiner) manchmal in drei Bände mit je zwei von diesen Büchern getrennt, die wir dann unter den Namen 'Die Gefährten', 'Die Zwei Türme' und 'Die Rückkehr des Königs' kennen.

Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein
Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.


Inhalt
Ich schätze, den kennt jeder zumindest aus den Filmen aber für die die ihn nicht mehr einordnen können:
In einer Welt, die der unseren nicht allzu unähnlich ist...
Einst, länger als ein Zeitalter ist es her, schmiedete der dunkle Herrscher Sauron einen Ring der Macht, mit dessen Hilfe er die Gedanken seiner Opfer kontrollieren konnte. Er brachte unsagbar viel Leid über die Völker von Mittelerde, sodass sich Elben und Menschen ein letztes Mal zusammenschlossen um Sauron zu besiegen. Und es gelang.
Saurons Armeen
Doch der Ring ging in den Wirren des Krieges verloren und wurde vergessen.
Jahrtausende später gelangt der Ring in den Besitz einer elendigen Kreatur genannt Gollum und über sie schließlich an den Hobbit Bilbo, der in ihm nichts weiter als ein hübsches Accessoire sah.
In "Der kleine Hobbit" gelangt Bilbo Beutlin an den Ring der Macht. Das Buch braucht man aber zum Verständnis des "Herrn der Ringe" nicht zwingend gelesen zu haben
Der wiederum vererbt den Ring an seinen Neffen Frodo.
In dieser Zeit fällt ein neuer Schatten über Mittelerde, denn durch das Wiederfinden des Rings ist Sauron wieder erwacht.
Und nun liegt  das Schicksal Mittelerdes in Frodos Händen und denen seiner tapferen, ungleichen Gefährten. Sauron darf den Ring um keinen Preis wieder in die Finger bekommen. Und um das sicherzustellen, muss der Ring unwiederbringlich zerstört werden und somit Saurons Macht, die an diesen gebunden ist.
Doch der Ring kann nicht einfach eingeschmolzen werden; es ist ein Zauberring und der kann nur in den Flammen des Schicksalsberges im finsteren Lande Mordor wo er geschmiedet wurde sein Ende finden.
Aber Saurons erbarmungslose Diener machen unerbittlich Jagd auf die Gefährten...
Der unheilvolle Ring trägt Saurons Handschrift

Es gibt zwei Arten von "Herr der Ringe"-Lesern
...die Einen geben nach den ersten paar Seiten das Lesen auf, mit der Entschuldigung der Schreibstil sei ihnen zu träge und langweilig. Die Anderen halten den Schreibstil für genau angemessen und bildlich und wissen die Details zu schätzen, saugen sie auf da sie alles über diese eigentümliche Welt erfahren möchten.
Beides ist wahr und ich hatte stellenweise wirklich Probleme damit, das Buch weiterzulesen.
Der Schreibstil ist extrem detailliert; jede Einzelheit wird beschrieben.
Man kann das mögen, man kann daran verzweifeln, oder sich daran gewöhnen wie ich.
Mit den Figuren hatte ich eher meine Probleme. Sie waren mir zu charakterlos und gleich.
Zwar gab es Beschreibungen ihres Charakters aber so wirklich rüber kam dass nur schwach.                Das ist nicht jedermanns Ding, das ist zu verschmerzen.         
Die Gespräche klangen teilweise extrem gestelzt und unauthentisch, aber das kann auch daran liegen,  dass 'Der Herr der Ringe' ein älteres Buch ist, um genau zu sein aus dem Jahr 1954 und damit quasi ein Klassiker.                       
Gollum tut alles für den Schatz
Aber dann ist da ja noch "Mein Sssschatzzzz" - Gollum's Charakter ist definitiv am facettenreichsten von allen gestaltet. Gollum ist sowieso eine recht faszinierende Person. Sie stellt ziemlich gut zur schau, was der Ring mit jemandem macht.
Diese unheimliche, gespaltene Persönlichkeit und seine Art zu Reden vergisst man nicht so schnell.
Auch wird man merken, wie zäh diese einfältigen, denn so wirken sie zu Beginn, Hobbits, sind, die augenscheinlich mehr Glück als Verstand besitzen.

Schwer, sich einzufinden
Man muss sich wirklich auf das Buch einlassen. Denn eine leichte Lektüre ist es definitiv nicht, aber es ist wirklich die Mühe wert.                    
Vor Allem am Anfang kommt man schwierig hinein, aber man sollte sich von den "Vor-Anhängen", die eher einem Geschichtsbuch ähneln nicht, nicht abschrecken lassen.
Man gewöhnt sich auch an den etwas kantigen Schreibstil, so grauenhaft ist er nicht wie es zu Beginn vielleicht scheint. Es dauert vielleicht seine Weile, aber der Stil verleiht der ganzen Geschichte noch einen besonderen Flair, ihr werdet's merken.
Mit der Zeit wird es  auch immer spannender und wenn das Buch zu Ende ist, findet man es schade.
Es gibt mehrere Cliffhanger, die mich teilweise ziemlich aufgeregt haben, besonders wenn sie am Ende eines „Buches“ waren, denn danach kam immer erst ein längerer Abschnitt, der die ab einem bestimmten Teil getrennten Gefährten von einer anderen Stelle aus beschrieben hat. Auch haben sich so die Zeitlininen manchmal überschritten, was bei mir etwas für Verwirrung gesorgt hat.
Doch trotz allem ist es faszinierend zu lesen, was für eine komplexe und detailreiche Welt Tolkien hiermit erschaffen hat.
Dies hier ist auf jeden Fall ein Buch, das man gelesen haben sollte wenn man zumindest ein bisschen für Fantasy übrig hat.
Mittelerde ist nur einer von mehreren Kontinenten

Parallelen zur modernen Fantasyliteratur
Die Handlung und  ist so ungefähr das, was wir heute aus jedem typischen Fantasyroman kennen. Aber 'Der Herr der Ringe' ist kein typischer Fantasyroman, de facto ist es eher der Urvater des Fantasyromans und wenn man dass Buch liest, wird einem auch schnell klar, dass das nicht einfach "Gerede" ist, um das Buch anzupreisen.                                                                   
Dunkle Herrscher, gut und böse, ein mittelalterähnliches Setting, Magie und Zauberer. Die Parallelen sind unverkennbar und da benötige ich keine Aufzählung solcher Bücher. Damit wird klar, was für einen Einfluss "Der Herr der Ringe" auf einen gesamten Sektor der Weltliteratur hatte.
Sauron schmiedet den Einen Ring der Macht
Zum Film
Ich erwähnte, den Film zuvor gesehen zu haben. Nun muss ich noch jene beruhigen, die lächelnd abwinken und meinen, sie kennen ja die Handlung aus den Filmen, wozu noch das Buch lesen?
Das Buch ist anders. Und ich meine, Bücher sind immer anders als Filme, detailreicher. Obwohl in diesem Fall in den Filmen sogar einiges dazugedichtet wurde...
Dafür wurden große Teile ausgelassen, um die es sehr schade ist. Und Tom Bombadil einfach zu übergehen ist schon ein kleiner Skandal. Wenn ihr erfahren wollt wer oder was das ist, dann müsst ihr wohl oder übel mit dem Buch vorlieb nehmen.                                                                                         Auch werden viele Dinge, die im Film nur am Rande erwähnt werden oder fragwürdige Handlungen auf einmal viel verständlicher.
Dafür finde ich die Charaktere im Film weitaus besser ausgearbeitet und um Längen authentischer als im Buch.
Nur wer das Buch gelesen hat, wird wissen, wer diese eigentümliche Gestalt ist

Doch ob man die Filme kennt oder nicht, dieses Buch sollte man gelesen haben. Die Filme sind wirklich großartig, aber das Buch auf dem sie basieren ist es nicht minder.

Der Streit um die Übersetzungen
Es wird sehr viel über die neue Übersetzung hergezogen.
Es gibt nämlich genau zwei: Die Alte von Margaret Caroux und die Neue von Wolfgang Krege.
Die meisten eingefleischten Tolkien Fans und mürrischen Amazon-Rezensierer schwören auf die Caroux Übersetzung und sehen die Neuübersetzung als Schande an.
In der unüberarbeiteten Ausgabe sollen sich kuriose "Slang" Worte wie "Imbissbude" befunden haben und Sam Frodo mit Chef angeredet haben. Allerdings gibt es nun eine angeblich "vollständige Neuüberarbeitung" - eben diese die ich gelesen habe, wo mir solches nicht aufgefallen ist.
In allen Fällen wird Kreges Übersetzung ziemlich schlimm stigmatisiert.
Ich habe mir also die Mühe gemacht und einige Textstellen Kreges mit der von Caroux verglichen.
Beide Unterscheiden sich schon ziemlich voneinander.
Caroux' Übersetzung ist ziemlich trocken und (noch) detaillierter als Kreges. Sie ist von ziemlich vielen Schachtelsätzen durchzogen wogegen Kreges Übersetzung aus einfacheren Sätzen besteht, allerdings nicht gleicht in Jugendsprache degradiert wird.
Es ist immer noch perfektes Hochdeutsch, es klingt nicht hypermodern und die Liedtexte sind dieselben.
Beide Übersetzung haben ihren Stil, der Inhalt ist derselbe. Caroux ist eine Wort-für-Wort Übersetzung und Krege hat sich etwas mehr Freiraum gelassen. Was nicht unbedingt schlecht ist.
Dieser Übersetzungsstreit ist also ziemlich hinfällig. Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Vielleicht war die unbearbeitete Ausgabe der Neuübersetzung wirklich so schrecklich, die habe ich jetzt nicht noch zusätzlich verglichen.
Kreges Übersetzung zerstört meiner Ansicht nach auch nicht den Charakter der Geschichte aber und Worte wie "Cool" und "Astrein" sind nicht zu finden, ich schwöre!
So komme ich zu dem Schluss, dass jeder einen anderen Stil bevorzugt und beide Übersetzungen ihre Vor- und Nachteile besitzen, diese "Fehde" aber einfach nur lächerlich ist. Jeder soll einfach beide ausprobieren und die lesen, die ihm lieber ist.

Fazit
Interessante Geschichte in einer fantastischen Welt spielt. Teilweise schwieriger Schreibstil auf den man sich einlassen muss, aber der es wert ist. Der größte Fantasyroman, definitiv, wenn auch mit einigen Längen, den man aber auf alle Fälle gelesen haben sollte.

Tolkien
Über den Autor könnte man eine Menge schreiben, ich versuche mich kurzzufassen. Vielleicht schreibe ich bald einen Artikel, der sich genauer mit ihm befasst.
John Ronald Reuel Tolkien wurde 1892 als Sohn eines Bankmanagers in Oranje-Freistaat geboren, einer ehemaligen britischen Kolonie in Südafrika und war ein Schriftsteller und Philologe.
Schon als Kind interessierte er sich für Sprachen und Mythologie.
Die Grundideen des 'Silmarillions'  entwickelte er als Jugendlicher.
Später erfand er eine ganze Welt namens Arda samt mehreren tausend Jahren historischer Geschichte und eigenen Sprachen und Dialekten.
Seine Romane 'Der kleine Hobbit' und 'Der Herr der Ringe', die in ebenjener Welt spielen,  haben ihn auf der ganzen Welt bekannt gemacht und gelten als grundlegend und wegweisend für die heutige Fantasyliteratur.
Im Alter von 81 Jahren erlag er einer Krankheit.
Sein Sohn Christopher Tolkien allerdings veröffentlichte noch mehrere Werke seines Vaters postum wie z.B. 'Das Silmarillion', welches übrigens die hochkomplexe Vorgeschichte zum 'Kleinen Hobbit' und 'Herrn der Ringe' stellt. Es ist eher wie ein Geschichtsbuch geschrieben, was daran liegt, dass es allein auf Tolkiens Notizen basiert und nur dem Zweck dient, zu informieren.
Das 'Silmarillion' ist allenfalls etwas für wirklich eingefleischte Tolkien-Fans


Namarie!