So, hiermit veröffentliche ich feierlich meine erste Rezension auf diesem Blog hier.
Und weil man das so macht, vorab noch eine kurze Infobox:
Verlag: Carlsen
Seitenanzahl: 512
Preis: 19,99€
(E-Book 13,99€)
ISBN: 978-3551583260
Innerhalb von 4 Stunden habe ich 'Die Rote Königin' durchgelesen.
Ich wusste dass es ein ziemlich gehyptes Buch ist, wodurch ich nicht allzu hohe Erwartungen daran gesetzt habe. Eigentlich hatte ich bloß vor, es zu lesen um mitreden zu können. Wenn ich mal Zeit hätte, nebenbei. Einige Bekannten schwärmten mit der ach so tollen Liebesgeschichte in dem Roman herum und das brachte mir zusätzlich eine Abneigung gegen dieses Buch ein.
Da stand es eines Tages vor meiner Nase in der Bibliothek und ich dachte: "Wenn schon, denn schon" und hab es mir ausgeliehen. Doch davor war ich noch mit ein paar anderen Büchern beschäftigt. Es staubte vor sich herum mit Verlängerungen und die Abgabefrist rückte näher.
Allerdings wurde ich äußerst positiv überrascht. Eines der besten Bücher die ich gelesen habe. Es konnte mich von den ersten Seiten an packen und das ist selten. Wahrscheinlich, weil ich wohl so begierig darauf war, mehr über die die Welt der Farben des Blutes herauszufinden.
Es wird nicht langweilig über die ganzen 512 Seiten. Die Autorin schafft es, die Dinge kurz und dennoch detailliert zu beschreiben und immer etwas "passieren" zu lassen. Die "Liebesgeschichte" an sich, vor der ich so Angst hatte, gehört zwar dazu, hält sich aber glücklicherweise im Hintergrund. Allen eingefleischten Romantikern rate ich so von diesem Buch ab.
Es gibt viele neue Ideen, was eine ganze Menge frischen Wind in das Genre der Dystopien bringt und das Buch vom Einheitsbrei abhebt.
Und zum Schluss gibt es eine grauenvoll und schockierende Wendung. Ich hatte etwas klischeehaftes erwartet, wollte schon das Ende auslassen. Und dann so etwas...
Das Cover
...zeigt ein dezentes Mädchen, ich nehme an Mare, vor der ein Schleier liegt, welcher ihre eine Hälfte Silber und die andere Rot übertüncht.
Damit ist sehr schön ihr eigener Zwist beschrieben, ihre beiden Seiten. Sie steht zwischen den Roten und den Silbernen.
Im Vordergrund ist eine Krone abgebildet. Die Krone Nortas, welche über alles entscheidet und ihr Leben für immer ändern wird.
(Mein selbst erstellte Collage zu Redqueen :P)
Bitte nehmt euch in Acht, in den folgenden Beschreibungen können Spoiler vorkommen!
"Die Wahrheit ist das, was ich dazu mache. Ich könnte diese Welt in Brand setzen und es Regen nennen" - König von Norta
Worum geht es?
Mehr als 1000 Jahre in der Zukunft, im Königreich von Norta.
Die Menschheit in zwei unterschiedliche Spezies gespalten. Es gibt einfache Menschen wie uns, mit rotem Blut. Sie werden ausgenutzt und ihr einziger Existenzzweck besteht darin, für die Elite zu arbeiten und ihr ein angenehmes Leben zu verschaffen. Die Roten haben keine Rechte oder gar Vertreter in der Politik.
Sie leben in Slums voll Rauch und Dreck.
Eigentlich hätte diese unbarmherzige Situation schon längst eine Revolution auslösen müssen, doch die Roten wissen, dass sie keine Option haben.
Denn die Elite, dass sind die Menschen, deren Blut silbern ist oder die Silbernen, wie man sie auch nennt, unterscheiden sich aber nicht nur in der Farbe ihres Blutes von den Roten. Sie, allein die Silbernen besitzen besondere Fähigkeiten. Übermenschliche Kräfte, ähnlich Göttern. Sie können das Wetter kontrollieren, Feuer bändigen, Gedanken lesen, sind stärker, schneller und mächtiger als die einfachen Roten.
Doch trotz seiner Macht liegt Norta im ewigen Krieg mit den Nachbarstaaten, die ebenso in Rot und Silber getrennt sind. Es geht um Landbesitz und Macht, was sonst?
Und wer wird als Söldner in den Krieg geschickt? Die entbehrlichen Roten. Alle 18 Jährigen werden einberufen, sofern sie keine Arbeit haben.
In dieser Welt schlägt sich die 17 Jährige Mare durch und sucht verzweifelt nach einem Arbeitsplatz. Um ihre Eltern finanziell zu unterstützen, betätigt sie sich recht erfolgreich als Taschendiebin, doch sie weiß, das dass keine Zukunft hat.
Da wird sie eines Tages erwischt, wer hätte das gedacht. Doch der Bestohlene ist ein wohlhabenderer Roter, welcher gute Connections hat und ihr aus Mitleid einen einfachen Job im Palast besorgt. Mare kann ihr Glück kaum fassen. Doch dort geht etwas schief, furchtbar schief. Bei einer Machtdemonstration der Silbernen um die Unterwürfigkeit der Roten gerät Mare in Lebensgefahr und kann sich retten. Mit magischen Fähigkeiten, die eigentlich nur Silberne besitzen dürften. Vor den Augen des ganzen Landes!
Um Fragen zu vermeiden, gibt sie der König als verschollene Silberne Adlige aus und verlobt sie mit dem Prinzen.
Prompt wird Mare in ein Leben aus Prunk, Silber, Reichtum, Verrat, Lügen und Intrigen geschleudert. Sie weiß: Ein Fehler kann ihren Tod bedeuten.
Das Königshaus nutzt Mare als Faustpfand gegen jegliche Versuche einer Rebellion und sie ist dagegen machtlos. Gefangen in einem Goldenen Käfig, der ihr ganzes bisheriges Leben ihr größter Traum war.
Doch was stimmt nicht mit ihr? Ihr Blut ist scharlachrot. Wer ist sie?
Etwas Besonderes.
Heimlich gibt sie der Rebellion die Kraft, an Stärke zu gewinnen und unterstützt diese.
Sie wird zum Symbol für und gegen die Rebellion.
Doch mit einer Sache hat sie nicht gerechnet: Das Königshaus ist voller Verräter und wirklich jeder kann jeden verraten.
Wie bereits gesagt,
Sie wird zum Symbol für und gegen die Rebellion.
Doch mit einer Sache hat sie nicht gerechnet: Das Königshaus ist voller Verräter und wirklich jeder kann jeden verraten.
Wie bereits gesagt,
hat mir dieses Buch gefallen, wie schon lange keins zuvor.
Es konnte mich so fesseln, wie schon lange keins zuvor.
Ich konnte in Mares Welt eintauchen, wie schon lange in kein Buch zuvor.
Die Autorin überzeugt mit authentischen Ideen, wirklich schockierenden Wendungen und einer düsteren Welt.
Dies ist eine neue Definition der Dystopie.
Das Buch ist aus Mares Sicht geschrieben. Mare ist kein typisches Mädchen, sie prügelt sich gerne und ist etwas ruppig. Aber vielleicht wird man so, wenn man in solch elendigen Verhältnissen aufwächst. Das soll kein Vorwurf gegen sie sein. Sie wurde mir mit der Zeit sympathisch, auch wenn ich zu Beginn meine Zweifel hatte. Ihre Gedanken kann man gut verfolgen und nachvollziehen. Bei manchen ihrer Beschreibungen musste ich schon recht schmunzeln. Sie steht im Schatten ihrer jüngeren Schwester Gisa, die allem Anschein nach so viel talentierter und vorbildlicher ist. Das macht ihr immer wieder zu schaffen, doch sie fügt sich nicht einfach ihrem Schicksal. Sie ist keine einfache Person. Manchmal übersieht sie das Offensichtliche und an anderen Stellen ganz im Gegenteil. Dadurch wirkt sie teilweise etwas irrational, doch darüber kann man hinwegsehen.
Sie hat einen guten Freund, den sie seit Kindheitstagen kennt. Nämlich den Fischerjungen Kilorn, welcher jedoch im Buch kaum eine Rolle spielt. Mare würde sich für Kilorn opfern und sie fühlt sich gegenüber ihm verantwortlich und versucht ihn vor allem zu schützen.
Verlobt wird Mare mit Maven, dem Zweitgeborenen. Zu Beginn wurde ihm recht wenig Beachtung geschenkt und Mare geht ihm so gut wie möglich aus dem Weg. Maven ist klug und beweist häufig sein diplomatisches Geschick. Es gibt Stellen, da habe ich geflucht, warum nicht er der Kronprinz ist.
Mare kann sich häufig mit Maven identifizieren, da er der vergessene Prinz, wie sie sein ganzes Leben lang im Schatten seines Bruders, des Kronprinzen Cal stand. Und so gewinnt er nach einiger Zeit ihre Sympathie.
Maven ist lieb, charmant, freundlich und zu perfekt...
Es konnte mich so fesseln, wie schon lange keins zuvor.
Ich konnte in Mares Welt eintauchen, wie schon lange in kein Buch zuvor.
Die Autorin überzeugt mit authentischen Ideen, wirklich schockierenden Wendungen und einer düsteren Welt.
Dies ist eine neue Definition der Dystopie.
Das Buch ist aus Mares Sicht geschrieben. Mare ist kein typisches Mädchen, sie prügelt sich gerne und ist etwas ruppig. Aber vielleicht wird man so, wenn man in solch elendigen Verhältnissen aufwächst. Das soll kein Vorwurf gegen sie sein. Sie wurde mir mit der Zeit sympathisch, auch wenn ich zu Beginn meine Zweifel hatte. Ihre Gedanken kann man gut verfolgen und nachvollziehen. Bei manchen ihrer Beschreibungen musste ich schon recht schmunzeln. Sie steht im Schatten ihrer jüngeren Schwester Gisa, die allem Anschein nach so viel talentierter und vorbildlicher ist. Das macht ihr immer wieder zu schaffen, doch sie fügt sich nicht einfach ihrem Schicksal. Sie ist keine einfache Person. Manchmal übersieht sie das Offensichtliche und an anderen Stellen ganz im Gegenteil. Dadurch wirkt sie teilweise etwas irrational, doch darüber kann man hinwegsehen.
Sie hat einen guten Freund, den sie seit Kindheitstagen kennt. Nämlich den Fischerjungen Kilorn, welcher jedoch im Buch kaum eine Rolle spielt. Mare würde sich für Kilorn opfern und sie fühlt sich gegenüber ihm verantwortlich und versucht ihn vor allem zu schützen.
Verlobt wird Mare mit Maven, dem Zweitgeborenen. Zu Beginn wurde ihm recht wenig Beachtung geschenkt und Mare geht ihm so gut wie möglich aus dem Weg. Maven ist klug und beweist häufig sein diplomatisches Geschick. Es gibt Stellen, da habe ich geflucht, warum nicht er der Kronprinz ist.
Mare kann sich häufig mit Maven identifizieren, da er der vergessene Prinz, wie sie sein ganzes Leben lang im Schatten seines Bruders, des Kronprinzen Cal stand. Und so gewinnt er nach einiger Zeit ihre Sympathie.
Maven ist lieb, charmant, freundlich und zu perfekt...
Cal, der starke, ältere und talentiertere. Er ist ein Soldat, denkt nur an den Kampf. Er ist loyal gegenüber dem Vaterland und möchte die Augen nicht weiter gegenüber der Wahrheit verschließen, wie sein Vater, der König, es tut. Cal meint, ein guter König müsse sein Volk kennen. Doch er bereut zutiefst, dass es unmöglich sei, momentan etwas an der Behandlung der Roten zu ändern. Nicht in einer solch angespannten politischen Situation und dem mittlerweile über 100 Jahre andauernden Krieg, welcher das Land, wohl oder übel ruinieren wird.
Ja, der Zwist zwischen den beiden Brüdern hat mich ständig so an diesen tollen Film hier erinnert (nicht, dass ich ein Marvel-Fan bin oder so etwas... wäre das schlimm? Aber diese Diskussion hat auch noch ein anderes Mal Zeit)
Mir fehlen die Worte, das Buch zu beschreiben...
Das Buch erinnert mich an eine bessere, absurde Variante einer Mischung von X-Men, die Tribute von Panem, Selection, Thor, Skogland, Steelheart und noch ein paar anderen Geschichten, die mir jetzt nicht einfallen. Während des Lesens sind mir jedenfalls viele Parallelen aufgefallen. Aber es ist eben auch ganz anders.
So jetzt habe ich SO viel Gutes geschrieben. Es gibt auch viel Gutes, doch auch einige wenige, aber sehr auffallende Logikfehler, doch die werde ich hier jetzt nicht auflisten, denn dann würde ich das ganze Buch spoilern und das hatte ich eigentlich nicht vor.
Für Mares Irrationalität und die Logikfehler ein halbe Schneeflocke Abzug.
Insgesamt bekommt 'Die Rote Königin' von mir somit 4,5 Schneeflocken.
Das Buch erinnert mich an eine bessere, absurde Variante einer Mischung von X-Men, die Tribute von Panem, Selection, Thor, Skogland, Steelheart und noch ein paar anderen Geschichten, die mir jetzt nicht einfallen. Während des Lesens sind mir jedenfalls viele Parallelen aufgefallen. Aber es ist eben auch ganz anders.
So jetzt habe ich SO viel Gutes geschrieben. Es gibt auch viel Gutes, doch auch einige wenige, aber sehr auffallende Logikfehler, doch die werde ich hier jetzt nicht auflisten, denn dann würde ich das ganze Buch spoilern und das hatte ich eigentlich nicht vor.
Für Mares Irrationalität und die Logikfehler ein halbe Schneeflocke Abzug.
Insgesamt bekommt 'Die Rote Königin' von mir somit 4,5 Schneeflocken.
Bedenkt, dass die ganze Rezension nur meine eigene Meinung widerspiegelt, also nicht böse sein. Wenn jemand anderer Auffassung ist, dann ist das völlig ok!
Fazit:
Eines der besten Bücher, die ich kenne. Eine neue Definition der Dystopie und die Wartezeit auf die Fortsetzung ist grausam. Schockierende Wendungen und Intrigen. Nachwirkender und tiefgehender Roman. Aber wer eine Liebesgeschichte erwartet, sollte lieber die Finger von lassen!
Achtung! Man kann von dem Buch regelrecht besessen werden... Äh... wie ich... Hab mich mal in Fanart versucht, dass ich Talentiert bin, daran hätte ich Zweifel...
Victoria Aveyard stammt aus Massachussets, USA.
Als Erwachsene zog sie an die Westküste, um in Los Angeles an der University of Southern California Drehbuchschreiben zu studieren.
Als Erwachsene zog sie an die Westküste, um in Los Angeles an der University of Southern California Drehbuchschreiben zu studieren.
Sie hat ein Faible für Geschichte, für Explosionen und für taffe Heldinnen - und schreibt am liebsten Bücher, in denen sie alles drei kombinieren kann. Außerdem liebt sie Road Trips, Filmegucken in Endlosschleife und ist ein riesen- Fan von "Game of Thrones".
'Die Rote Königin' ist ihr Debütroman, doch damit hat sie es prompt auf die weltweiten Bestellerlisten geschafft und schon längst sind mehrere Fortsetzungen in Arbeit.
Der zweite Band von 'den Farben des Blutes' heißt im Englischen "Glass Sword", in Amerika ist es übrigens schon erschienen, kann kaum die deutsche Übersetzung abwarten... die gibt's aber erst nächstes Jahr. Wahrscheinlich fang ich aus Verzweiflung an, die englische Version zu lesen... Meine Englischlehrer werden es mir danken.. Lasst euch überraschen.
Das Deutsche Cover findet sich übrigens auch, allerdings ist die Quelle nicht sonderlich zuverlässig, vielleicht ist es auch nur etwas nettes Fanart:
Außerdem ist eine Verfilmung im Gespräch... Die würde ich mir auch liebend gerne ansehen.
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