Grüße vom Mars!
Und hier kommt schon die zweite Rezension. Diesmal über ein wirklich eigentümliches Sci-Fi Jugendbuch.
Ich habe das Buch nur dank einer Leserunde bei Lovelybooks (...wieder Schleichwerbung...?) entdeckt und da mich der Klappentext sofort angesprochen habe ich mich beworben und oh wei... gewonnen. Dazu noch ein signiertes Exemplar! Vielen Dank.
Doch vorab die Infobox:
Verlag: Edition Tingeltangel
Seitenanzahl: 148
Preis: 8,99€
(E-Book: 2,99€)
ISBN: 978-3944936123
Ich liebe Science Fiction und da musste ich dieses Buch einfach lesen.
Es kommt von einem eher unbekannten Verlag 'Edition Tingeltangel' - nie von gehört, und ich wurde schon nicht selten von solchen Verlagen enttäuscht, aber lassen wir die Vorurteile - dieses Mal waren sie völlig unbegründet.
Aber bitte beachten: Auch dieses Mal gibt es keine Garantie für eine 100% spoilerfreie Rezension.
'Mein Kater vom Mars' ist ein dünnes Büchlein mit kurzen Kapiteln, geschrieben aus der Ich-Perspektive. Eine Bekannte von mir hielt es zuerst für eine Schullektüre. Solche dünnen Bücher sind bei mir eher eine bedrohte Spezies - doch wie so oft zählt die Qualität und nicht die Quantität. die Kapitel sind kurz und angenehm zu lesen. Es ist wenig anspruchsvoll, dafür mit viel Witz und Irrationalität gesegnet. Allerdings kann man jetzt kein Buch erwarten, bei dem man alle 5 Sekunden loslachen muss. Es sind einfach die Situationen, die teils recht schräg sind. Sagen wir es mal so: Dieses Buch ist schrullig. Aber im guten Sinne.
Das Cover
...zeigt ein Foto des Mars und im Vordergrund den Schatten eines Surfers - ich schätze mal Mike, denn er hat eine Schwäche fürs Surfen und kann dass nicht einmal auf dem Mars lassen.
Das kräftige Orange des Mars kann einem fast in den Augen wehtun, der schwarze Hintergrund ist da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Auch kann man 'Mein Kater vom Mars' nicht leicht entziffern, da es dieselbe Farbe wie der Mars hat. Dafür springt einem der fröhliche Untertitel direkt ins Auge: 'Her mit dem Stoff' - damit sind keineswegs Drogen gemeint... oh, okay, eine Art Drogen, die wir vielleicht nicht als diese bezeichnen würden, doch ich will nicht zu viel verraten. Aber keine Sorge, dass Buch verherrlicht nicht den Drogenkonsum und bei den 'Drogen' handelt sich wirklich nicht um Drogen.
Ich will nicht sagen, dass das Cover schlecht ist, eher herrlich erfrischend, wie die gesamte Story.
Worum es geht?
Nachdem Bass genau einen Tag vor den geplanten Ferien einen dummen Unfall hat und ins Krankenhaus muss, kann der 14 Jährige Mike seinen alljährlichen Urlaub mit Bass' Familie auf Teneriffa vergessen. Dazu kommt noch, dass seine eigene Familie sich eine schöne Zeit in England macht und denkt, er wäre auf Teneriffa.
Wohin soll Mike denn jetzt? Da er schlecht die ganze Zeit bei Bass bleiben kann, muss er nach Hause. Doch dort verbringen schon die Youngbloods ihre Ferien, dass ist ebendie Familie aus England, mit der Mike's Eltern dass Haus getauscht haben. Zwar behaupten sie, er könne gerne bleiben - es ist ja noch sein Zimmer frei - doch Mike ist skeptisch. Irgendwas stimmt nicht mit dieser Familie. Sie lagern mysteriöse, scheinbar leere Kisten im Haus, haben eigentümliche Essgewohnheiten, riesige Augen und... äh... ihre Haut schimmert grünlich.
Während Mike noch verzweifelt versucht, hinter deren Geheimnis zu kommen, verschwinden plötzlich Mr. und Mrs. Youngblood - zurück bleibt ihre aufgelöste Tochter Nova. Und ein grüner Kater, der sprechen kann, oder eher schreiben, aber das kommt ja auf dass gleiche hinaus.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und geraten in einen Strudel aus Ereignissen und Abenteuern, in dem sie nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch den Raum reisen.
"Mein Kater vom Mars" hat mir persönlich sehr Gefallen, nur fand ich es ein wenig zu flach. Das Ende ist überstürzt und auf mehrere interessante Dinge hätte man mehr eingehen sollen. Ich wüsste gerne mehr über dass Leben auf dem Mars und allgemein.
Die Protagonisten waren mir sympathisch, die Situationen und die Handlung recht interessant und komisch, wenn auch teils relativ irrational. Sie ist ohne Klischees und definitiv nicht dass typische Jugendbuch. Kein Einheitsbrei - es sollte mehr solcher Bücher geben. Die Geschichte ist allgemein nicht einfach nur ein Jugendbuch, ich denke Jung und Alt können sich hierbei gleichermaßen amüsieren.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und geschmeidig, man kann sich nicht beklagen. Klar gibt es hier nicht die großen Metaphern und klugen Sätze - das würde nur stören.
Der Plot ist nachvollziehbar, aber auch einfach gestrickt, was nicht bedeuten soll, dass er vorhersehbar ist - dazu ist es zu irrational und fantastisch. Widerspricht sich dass nicht? Ich kenne Bücher mit tausenden Lügen, Intrigen und doppelten Spielen, die dennoch wirklich vorhersehbar sind.
Ich konnte mich gut in die Situationen einfühlen.
Das Buch bleibt vielleicht nicht recht lange im Gedächtnis, ist aber erfrischend und anders, voll kreativer, neuer Ideen. In gewisser Weise fühlte ich mich ständig an 'Zurück in die Zukunft' erinnert, das ist so ein Film aus den 80' und wer den nicht kennt, der hat wirklich was verpasst :P
Eine Schneeflocke Abzug dennoch, da diesen Ideen teilweise zu wenig Raum gelassen wurde.
Insgesamt gibt's für 'Mein Kater vom Mars' 4 Schneeflocken.
Fazit:
Kurzweilige Unterhaltung für Jedermann mit einem Faible für Tee (Hä?!).Bon Appetit.
Was gibt's zu den Autoren zu sagen?
Hinter "Kris Benedikt" verbirgt sich eigentlich das deutsche Duo: Christine Spindler und Thomas Endl.
Einzeln kennt man sie bereits in den unterschiedlichsten Genres - von Thrillern und Krimis über Liebesgeschichten bis hin zu Kinderbüchern.
Bekannt wurden die Beiden vor allem durch die Psycho Krimi Reihe 'London Crimes'.
Christine Spindler schreibt übrigens noch recht erfolgreich unter dem Pseudonym 'Tina Zang' und ihre Homepage findet ihr unter www.christinespindler.de.
Thomas' Pageadresse lautet www.endlwelt.de
Übrigens gibt es von 'Mein Kater vom Mars' noch eine Fortsetzung: 'Zur Hölle mit den Zigs!', in der der Mars von nervigen Außerirdischen belagert wird. Ich kenne sie zwar noch nicht, habe aber unbedingt vor, sie noch zu lesen.
Und ansonsten, bis bald.
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