Ganz recht gehört, diesmal geht es nicht um ein Sci-Fi /Fantasy Buch. Es geht um den Thriller 'Wundmal', den vierten Band in der 'Ein Fall für Leitner und Grohmann' - Krimiserie. Dabei stellt allerdings jeder Band eine unabhängige Geschichte dar, von daher ist das unerheblich zum Lesen des Buchs. Zugegeben, bis jetzt kenne ich die Vorbände nicht, aber gespoilert scheint auch nicht zu werden. Ihr könnt es also ohne 'Skrupel' lesen, wenn ihr die vorherigen Teile nicht kennt.
Ach ja, nochmals vielen Dank beim Verlag und der Autorin für das Rezensionsexemplar ;)
Kurz und knackig die Infos:
Verlag: Egmont LYX
Seitenanzahl: 450
Preis: 9,99€
(E-Book: 8,99€)
ISBN: 978-3802597626
Nun habe ich 'Wundmal' endlich beendet. Ok, strenggenommen bereits vor einigen Tagen, aber psst...
Zu Beginn muss erwähnt werden, dass ich nicht wirklich ein Fan von Kriminalromanen bin. Eigentlich. Aber wenn sie gut gemacht sind, dann lese ich sie schon - zuweilen verschlinge ich sie sogar. Meistens 'stolpere' ich nur nicht über sie oder komme in Gelegenheit, sie zu lesen. Aber die Abwechslung von Fantasy und dem Kram hat doch gutgetan.
_Ach ja: eine kurze Vorwarnung, falls Spoiler vorkommen sollten!_
Dieses Buch war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend, obwohl der Showdown dann doch ziemlich mitreißend war und man mitgefiebert und gerätselt hat.
Titel und Cover
...insbesondere Titel sagt nicht besonders viel aus, obwohl ich denke, dass das einer solcher 'Krimititel' ist. Allerdings könnte es auch ein Buch über Rache aus Liebeskummer sein oder ähnliches - aber im Endeffekt läuft es ja auf Krimi hinaus und eine - auf welche Art auch immer - 'verletzte' Person. Die Dornen auf dem Cover symbolisieren die Folterinstrumente und/oder ein Spiel mit dem Feuer. Die Feder (kindliche) Unschuld. Das Cover ist schlicht und man kann, wie ich eben bewiesen habe, eine Menge hineininterpretieren oder auch gar nichts.
Finde es ziemlich passend, kann mich nicht beschweren.
Worum geht es nun?
Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann arbeiten schon längere Zeit zusammen und haben bereits in der Vergangenheit diverse Verbrechen aufgeklärt. Dabei sind die beiden für ihre Hartnäckigkeit und das Umgehen von Gesetzen für die Gerechtigkeit bekannt.
Gerade muss Jenifer auf ihren 'kleinen Bruder' aufpassen, der Altersunterschied ist schon hoch - sie ist so um die 40 und er 16. Er wurde für die Ferien zu ihr geschickt und erfreut ist er deswegen nicht besonders. Während sie zur Arbeit geht, versucht er andauernd irgendwie Blödsinn anzustellen.
Derweil ereignet sich ein grauenvolles Verbrechen: Eine alte Frau und ihr Enkel wurde auf unmenschliche Weise gefangengenommen und zu Tode gefoltert. Bloß ein kranker Psychopath? Oder steckt da mehr dahinter?
Wie passend, dass sich kurz darauf ein Autounfall mit tödlichem Ausgang für den Fahrer ereignet. Im Kofferraum werden Folterwerkzeuge mit Blutspuren entdeckt. Nach einem DNA Test ist klar, dass das Blut von den gefolterten stammt.
Der Fall ist klar, der Verbrecher nicht mehr am Leben - Karma, Gerechtigkeit, wie dem auch sei.
Doch mysteriöse Spuren deuten daraufhin, dass noch eine weitere Person die Folterwerkzeuge benutzt hat. Jennifer und Oliver gehen dem trotz massiven Zweifeln ihrer Kollegen auf die Spur. Sind die beiden nur paranoid?
Schon bald stellt sich heraus, dass die ganze Geschichte viel komplizierter ist, als gedacht. Der Unfalltote war nur ein Handlager, sein unbekannter Assistent ein berüchtigter Auftragskiller. Aber es kommt noch schlimmer. Während ihrer Nachforschungen, stoßen die beiden auf Legenden, die ihnen dass Blut in den Adern gefrieren lassen und geraten schlussendlich nicht nur ins Visier des Killers, sondern der russischen Mafia.
Die Serie spielt hauptsächlich in dieser fiktiven Kleinstadt
Zu Beginn
...hat mich das Buch absolut nicht begeistern können und ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Der Schreibstil war in gewisser Hinsicht 'bleiern' - daran musste man sich erst gewöhnen. Bleiern heißt nicht schleppend, denn er war durchaus gut und flüssig, aber womöglich war es einfach langweilig. Mich konnte die Geschichte einfach nicht packen, ich weiß nicht wieso. Möglich, dass diese langweilige Komponente zu Beginn nötig war, um den Fortgang der Geschichte verständlich zu machen. Das heißt aber nicht, dass ich den Anfang gut finde.
Aber das Buch punktet definitiv mit seinem Ende - dass es wirklich in sich hat. Die Spannung baut sich auf und bis zur endgültigen Auflösung ist man gebannt, verwirrt und rätselt mit, wie die Geschichte nun ausgeht.
Die Protagonisten
...geraten bei ihren Nachforschungen mehr als einmal in Lebensgefahr. Sie werden gut beschrieben, Jennifer und Oliver sind hartnäckig und scheren sich nicht um Vorschriften und Wartezeiten. Diese nervige Bürokratie war teilweise im Buch recht anstrengend, da gibt es einfach nur so viele Reglungen. Wenn es tatsächlich so ist (und dass scheint es ja), dann wundert mich nichts mehr...
Interessant war es auch, einen Blick in den Kopf des Täters zu bekommen. Mehr als einmal ist mit da ein Schauder über den Rücken gelaufen. Definitiv nicht für schwache Nerven. Dennoch wird seine Vergangenheit erklärt, was nicht gewöhnlich ist, in der Jungend musste er eine Menge durchmachen, aber Mitleid habe ich nach seinen Taten aber definitiv nicht mit ihm. Eine gewisse Veranlagung für so etwas ist ja auch vorhanden... Uargh... Blut Trinken... Was für Leute nur unter uns wandeln. Da wird man rechtgehend paranoid.
Schade, dass Charlies Geschichte nicht so zu Wort kommt. Die spielt wahrscheinlich in den vorhergehenden Bänden eine größere Rolle. Aber die habe ich noch nicht gelesen - für alle Neulinge: Wundmal hat einen unabhängiger Plot in der 'Ein Fall für Leitner und Grohmann'-Reihe und enthält auch keine Spoiler zu vorherigen Bänden - soweit ich weiß. Ob ich die noch lese, überlege ich mir noch, aber so schlecht scheinen die auch nicht zu sein. Gut, wenn ich mal was anderes als mein heiliges Sci-Fi lesen möchte - merke ich mir definitiv vor.
Charlie wird wohl ziemlich misstraut und nach den Kontakten die sie gelegentlich pflegt, scheint sie früher wirklich Mist gebaut zu haben. Trotzdem darf sie ein Praktikum bei der Polizei machen. Interessant.
Vielleicht
...konnte es mich auch nicht wirklich überzeugen, weil ich kein wirklicher Krimifan bin, obwohl ich schon Krimis lese, allerdings nicht besonders... exzessiv. Nun, die Geschichte war an sich ziemlich trickreich und komplex, besonders am Ende. Ich verteile dann mal 3,5 Schneeflöckchen ;)
Fazit:
Hat mich zwar nicht ganz überzeugt, vor allem der Anfang, aber ab der Hälfte wird es immer interessanter und zum Schluss hin kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende hat es in sich. Außergewöhnliche Perspektiven und teilweise sehr detaillierte Beschreibungen machen 'Wundmal' aber definitiv ungeeignet für schwache Nerven, für Krimifans aber ein Muss!
Die Autorin?
Saskia Berwein kam 1981 in der Nähe von Frankfurt am Main auf die Welt. Schon seit ihrer Kindheit schreibt sie Kurzgeschichten, die sich mit der Zeit in komplexere 'Langgeschichten' entwickelten bis ihr erster Roman entstand- ihr 2013 erschienener Thriller 'Todeszeichen'.
Sie ist ein großer Fan von Stephen King und ist dank seinen Romanen überhaupt erst zur Leseratte 'mutiert'. Doch außer zu lesen, mag sie genauso Computerspiele zu spielen und ins Kino zu gehen. Saskia Berwein hat eine Ausbildung zur Justizfachangestellten absolviert und interessiert sich außerdem für Psychologie und Philosophie, was auch in ihre Romane mit einfließt.
Mehr Infos findet ihr auf ihrer Seite: www.saskia-berwein.de
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